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Offener Brief: Über die Verhältnisse gelebt?

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Beitrag von BLUESMAN Mo 12 Jul 2010, 09:36

Über die Verhältnisse gelebt?
Offener Brief an die Bundesregierung


Diesen offenen Brief sendete ARD-Korrespondent Stephan Ueberbach
an die Bundeskanzlerin, wie diese die neuesten Sparpläne mit dem Kommentar
"Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt" vorstellte.



Kommentar

Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?
Von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio


Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang
über unsere Verhältnisse gelebt?


Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das
Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich krankenversichert
und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie
nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich
bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch
noch nie verlangt.

Wer war wirklich maßlos?


Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt
gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen,
wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener,
denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über
ihre Verhältnisse" gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit
hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen,
sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts
gewesen wäre.

Mehr Beispiele gefällig?

Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall
seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter,
Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.

Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden
über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern
träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten
Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer
nur bei den anderen und nie bei sich selbst.


Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer
tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird
er unter seinen Möglichkeiten regiert.


Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen,

Ihr Stephan Ueberbach
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Beitrag von Bücherwurm Mo 12 Jul 2010, 15:11

Auf den Punkt gebracht würd ich sagen....
Allerdings wird sich unsere Bundesregierung diesen Brief nicht zu Herzen nehmen sondern einfach weitermachen wie bisher. Diese Verbrecher am deutschen Volk gehören festgenommen und verurteilt!!!


Zuletzt von Bücherwurm am Mo 12 Jul 2010, 15:13 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Engelchen Mo 12 Jul 2010, 15:13

Sowas sollte man viel öfter schreiben, aber ich bezweifel das Frau Merkel diesen
Brief überhaupt zu Gesicht bekommt.
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Beitrag von Phönixfeder Mo 12 Jul 2010, 16:30

Tja, leider wird das wenig Berücksichtigung finden. Wahre Worte lässt so mancher ja am liebsten im Keller!
Und selbst wenn sie ihn sehen würde, interessiert es die ja eh nicht.
Die die sich einbilden etwas zu sagen zu haben gehen nur ihren eigenen Weg...
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Beitrag von Gast Mi 14 Jul 2010, 14:59

Die Menschen sind für solche Leute doch nur wichtig, wenn es um das Kreuz auf den Stimmzetteln geht. Aber die Deutschen lassen sich auch viel zu viel gefallen!
Den Brief finde ich gut, allerdings wird er wohl unter den Tisch fallen, wie jede andere Meinung von uns "normalsterblichen".
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Beitrag von Gast Do 15 Jul 2010, 00:11

Ich kann mich Herrn Ueberbach hier nicht anschließen. Die Große Koalition hat unter Merkel sehr erfolgreich an einer Konsolidierung des Staatshaushalts gearbeitet, das lässt sich nicht leugnen, auch wenn ich selbst kein Anhänger dieser Regierungskoalition war. Der Bundeskanzlerin vorzuwerfen, sie trage eine übermäßige Schuld an der aktuellen Finanzlage, ist für mich daher nicht gerechtfertigt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 war es schließlich, die kostspielige Maßnahmen der Regierung erforderte und uns nun mit roten Zahlen zurücklässt, die es nun wieder auszugleichen gilt. Über die Effizienz der einzelnen beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der Konjunkturpakete und dergleichen lässt sich natürlich streiten, auch ich bin der Meinung, dass viele Entscheidungen besser hätten getroffen werden können, doch überhaupt Geld in die Hand zu nehmen, um diese Krise zu bewältigen, war nunmal eine wirtschaftspolitische Notwendigkeit.
Ich will die Bundeskanzlerin und ihre Politik hier gar nicht übermäßig in Schutz nehmen, aber ich finde durchaus, dass man es sich als Bürger hier nicht so einfach machen sollte, der Politik die Schuld an allem anzulasten.
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Beitrag von Bücherwurm Do 15 Jul 2010, 13:20

Aber die Regierung kann nicht nur Sparpakete bei den Sozialleistungen und höhere Krankenkassenbeiträge beschliessen, wenn meinem Arbeitgeber der Kollaps droht muss auch ich als Angestellter unter Umständen den Gürtel enger schnallen und auf einen gewissen Prozentsatz meines Lohnes verzichten wenn meine Lebenshaltungskosten es zulassen. Warum wird am Volk gespart und die bekommen weiterhin ihre fetten Diäten?
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Beitrag von Gast Do 15 Jul 2010, 13:48

Ich kann den Unmut ja durchaus nachvollziehen, aber seien wir doch einmal ehrlich: was man an Diäten einsparen könnte, würde doch die finanziellen Probleme des Staatshaushaltes nicht lösen. Und unser Gesundheitssystem wird sich so erst recht nicht retten lassen. Und im Allgemeinen halte ich es auch gar nicht für so sinnlos, dass Politiker gutes Geld machen. Wäre das nicht der Fall, hätten wir sicherlich größere Probleme mit Korruption. Außerdem will man ja auch fähige Leute in der Politik haben, wenn die gesamte Elite sich in der Wirtschaft tummelt, wo sie auch so schon bedeutend mehr verdient als in der Politik, kann das auch nicht zielführend sein.
Ich stimme dir aber dahingehend zu, dass es ein symbolisch sehr wertvoller Akt wäre, auch Einschnitte an den Diäten der Abgeordneten vorgenommen würden. Bloß helfen würde das effektiv eben nichts. Was mich allerdings auch extrem stört, ist, dass es sich jemand wie Köhler leisten kann, sich ohne vernünftigen Grund aus der Verantwortung zu stehlen. Ich habe viel von dem Mann gehalten, zumindest bis zu seinem Rücktritt, den ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Aber auch hier künftige Bezüge streichen zu wollen ist nicht unproblematisch, immerhin kann ein Rücktritt in vielen Fällen auch berechtigt ablaufen. Und wo da die Kriterien liegen, ist schwierig festzusetzen.
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Beitrag von Engelchen Do 15 Jul 2010, 14:05

ah ja, fähige Leute.....ich kann nicht erkennen das wir die haben.Rolling Eyes

und SO VIEL muss kein Politiker verdienen.Rolling Eyes und wenn die dann Korrupt werden
würden wären sie sowas von die Falschen für diese Ämter.

Und meiner Meinung nach würde das sehr wohl etwas bringen die Diäten zu kürzen,
bei der Masse an Politikern.
Und wofür kriegt Köhler jetzt bitte noch das volle Gehalt+Sekretärin+Auto mit Chauffeur?
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Beitrag von Gast Do 15 Jul 2010, 14:34

Man braucht sich nur einmal Zustände im Ausland ansehen, dann wird man erkennen, dass wir verhältnismäßig zufrieden sein können mit unseren Politikern. Und SO VIEL verdient ein Politiker auch nicht, da sind in der Wirtschaft sehr viel höhere Einkünfte zu finden. Zumal Abgeordneter zu sein im wahrsten Sinne des Wortes ein Full time job ist.
Und dass Köhler sich seinen Ehrensold mit seinem feigen Rücktritt nicht verdient hat, das will ich absolut nicht bestreiten.
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Beitrag von Engelchen Do 15 Jul 2010, 15:39

naja zum Glück sind Meinungen verschieden und du wirst meine Meinung zum Thema das die
zu viel verdienen nicht ändern, das Wirtschaftsbosse zu viel verdienen mag stimmen, aber
Politiker auch und viele von denen sind nebenbei auch noch in der Wirtschaft tätig, weil se den
Hals nicht voll genug kriegen.
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Beitrag von Bücherwurm Do 15 Jul 2010, 15:45

aber bei uns ist auch der Überwachungsapparat groß genung um Korruption vorzubeugen. Und das man in der Wirtschaft mehr verdient ist langhin bekannt.... Politiker sollte ein Job sein den man aus Berufung macht um seinem Land und seinem Volk zu DIENEN und nicht aus Machtgier oder finanziellem Interesse. Außerdem vertrete ich die Meinung das Horst Köhler aus seinem Amt gedrängt wurde, da sein Rücktritt doch etwas arg plötzlich kam und von der Bundesregierung nicht großartig kommentiert wurde. Es sieht doch so aus das die Riege um Frau Merkel doch recht froh war, den Herrn Bundespräsidenten los zu sein.
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Beitrag von Gast Do 15 Jul 2010, 16:13

Dass Köhler zum Rücktritt gedrängt worden sein soll, halte ich für ziemlich unrealistisch. Die Geschichte hat der Regierungskoalition sehr viel mehr geschadet als genützt. Köhler war einfach kein abgebrühter Politiker, sondern einfacher Beamter. Es war das erste Mal, dass er wirklich ein kleines bisschen in der Kritik stand und das schien schon zu viel für den guten Mann gewesen zu sein. Ich denke, dieser peinliche Rücktritt ist allein seinem mangelnden Rückgrat anzulasten. Und dafür hat er sich bei mir jegliche Sympathie verspielt und das, obwohl ich ihn bis vor kurzem noch für einen der besten Bundespräsidenten überhaupt gehalten hatte.
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Beitrag von Bücherwurm Do 15 Jul 2010, 20:00

Naja, jedem seine Meinung...
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Beitrag von Gast Do 15 Jul 2010, 21:34

Das sowieso. Ich halte es mit Meinungen wie Voltaire. Wink
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Beitrag von Bücherwurm Do 15 Jul 2010, 21:58

Aber trotzdem schön das wir mal drüber diskutiert haben und jeder seinen Standpunkt kundtun konnte... Wink Cool
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