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Komischer Wutausbruch

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Beitrag von Phönixfeder Di 20 Jul 2010, 19:33

Hallo, Schreiberlinge!

Hier kommt sie, die nächste Aufgabe!

Dargestllt werden soll ein komischer Wutausbruch eines Mannes
Der Wutausbruch des Mannes soll ernsthaft ausgefüllt werden, jedoch sollten ihm einige lustige Dinge passieren.
Der Mann befindet sich in der Küche (und nur in der Küche)
Es soll in der dritten Person geschrieben werden.
Da er alleine ist, sollte keine Kommunikation stattfinden, außer eventuell vorkommende Fluchausbrüche, Schrei u.s.w


Viel Spaß dabei, bin sehr gespannt und neugierig auf eure Beiträge

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Zuletzt von Phönixfeder am So 25 Jul 2010, 19:00 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Phönixfeder Do 22 Jul 2010, 18:52

Nun denn, dann will ich mal einen Versuch in die Runde schmeißen...


Wutausbruch


Das Telefon klingelte nun bereits seit zwei Minuten und Kalle, der gerade eben noch unter der Dusche gestanden hatte, rannte jetzt, nur mit einem Handtuch um die Hüften gelegt, durch die Küche.
Ehe er jedoch am Telefon ankam, quietschte es gefährlich, auf den glatten Fliesen, und schon flogen seine Füße in die Luft.
Ein schmatzender, dumpfer Aufprall verkündete das schnelle, schmerzhafte Ende, seines unfreiwilligen Fluges.
Kalle`s Augen rollten von Links nach Rechts und blieben irgendwann, schielend an der Decke kleben.
"So ein verdammter Mist.", fluchte er stöhnend und zog sich an der Tischkante empor. Sein Blick fiel auf den qualmenden Toaster, den er kurz zuvor mit zwei Scheiben gefüttert hatte und dessen Auswurf anscheinend gerade heute hakte.
Mit der Faust schlug Kalle dagegen, fing den hochschießenden Toast auf, der bereits mehr als schwarz geworden war und klatschte ihn gegen den Deckel des Mülleimers. Seine schlechte Laune wuchs langsam, aber sicher zu einem mittelschweren Wutausbruch an.
Das Telefon hatte sein Klingeln unterbrochen und Kalle, der nun keine Lust mehr auf Duschen oder Toast hatte, öffnete den Kühlschrank, griff nach der Milchpackung und nahm einen kräftigen Schluck. Fast im gleichen Moment spuckte er die weiße Flüssigkeit, in hohem Bogen wieder aus und würgte.
Seine Hand schloss sich um die Verpackung und drückte wütend zu, bis sie überlief. Die Milch war in den letzten Tagen anscheinend zu einer Gefahr für die Menschheit geworden. Er knallte sie in den Mülleimer und trat dagegen, als die Milch, durch den Aufprall hoch schoss und nun von seinem Gesicht tropfte.
Es war soweit, er verlor die Beherrschung, packte den Eimer, öffnete das Fenster und ließ das stinkende Gefäß, mit einem Ruck hinaus sausen. Voller Wut schlug er gegen die Scheibe, die vibrierend und dröhnend gegen den Rahmen schepperte, zurück geschleudert wurde und ihm gegen das Gesicht klatschte.
Kalle schrie vor Ärger und Schmerz laut auf, packte sich gegen die pochende Nase und boxte mit der freien Hand gegen die Wand.
"scho eine Scheische!", nuschelte er und war versucht, seinen gläsernen Gegner mit einem Hammer zu erziehen.
Er atmete tief ein und musste husten. Verärgert schüttelte er den Kopf, dann zog er den Stecker des Toasters, packte das alte Ding und warf es dem Mülleimer hinterher. Das tat ihm gut und er grinste.
Wieder ein tiefer Atemzug, dann zählte er bis zehn und sah auf die Uhr. Er klatschte sich eine Hand vor die Stirn und stöhnte genervt. Er hatte nur noch zwanzig Minuten, dann war es zehn Uhr und seine Verabredung würde ihn erwarten.
Mit schnellen, aber vorsichtigen Schritten, kämpfte er sich über den, mit Milch und Wasser besudelten Fußboden, Richtung Badezimmertür.


--------------------------------------------

Habe fertig! *g*
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Beitrag von Max Riley Mo 23 Aug 2010, 00:07

Mal ein Versuch von mir,...
...bin aber nichts so der komische Typ.

Die Nacht zuvor, sie war lang, zu feucht und viel zu laut gewesen. Dementsprechend sah John nicht nur aus, er fühlte sich auch so. Matt, ausgelaugt und müde. Fürchterliche Kopfschmerzen quälten ihn. Sein Mund war trocken und sein Atem roch als hätte er einen Aschenbecher verschlungen. Noch immer summten seine Ohren als würde der donnernde Bass der Discomusik in seinem Gehörgang nachhallen. Johns halblange, dunklen Haare waren wirr, standen wild zu Berge und seine Boxershorts saß deutlich zu tief.
Wie ein Schlafwandler torkelte er in die Küche, gähnte unverhohlen und kratzte sich seinen Bauch, während er sich mit seinen Augenlidern im verzweifelten Krieg befand. Schwer wie Blei fühlten sie sich an, weigerten sich offen zu bleiben. Er schaffte es höchstens sie auf Halbmast zu heben bevor sie wieder zu kleinen Schlitzen zusammenfielen.
Unbeholfen suchte er nach dem Lichtschalter, fand ihn aber erst nachdem er mehrfach die rauen Fließen an der Wand abgetastet hatte.
„Shit!“ wich er fluchend zurück in den dunklen Gang, zuckte zusammen als habe er eine schallende Ohrfeige erhalten. Grelles Licht blendete ihn, überreizte seine empfindlichen Augen. Selbst hinter vorgehaltener Hand schmerzte ihn der Schein der Lampe. Zögerlich blinzelte er, zuerst nur mit einem Auge um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann, ganz vorsichtig, öffnete er das Zweite, nicht ohne wehleidig zu stöhnen. Erst als ihn das Licht nichts mehr anhaben konnte betrat er schließlich die Küche. Mürrisch linste er zur Decke, deutete mit seinen Zeigefingern ein Kreuz und fauchte wie ein wütender Vampir der vor den ersten Sonnenstrahlen flüchtete in Richtung Lampe. Ein kleiner Knall, ein heller Blitz und John stand wieder im Dunkeln als die Glühbirne ihren Dienst quittierte
„Na toll!“ senkte der Schlaftrunkene seine Fingern, blickte überrascht und irritiert auf seine Hände und wieder zur Decke empor. In seiner Mimik zeichnete sich Unverständnis ab und der Ausdruck, war das jetzt Zufall oder war ich es tatsächlich?
John strich sich durch seine dunklen Haare, erinnerte sich an seine pochende Schädeldecke die nach Aspirin schrie als sich seine Lider wieder auf Halbmast senkten, er zum Fenster schlurfte um die Jalousie zu öffnen. Mit jedem Zug an den Rollo flutete die Morgensonne die Küche immer mehr und der Kampf mit seinen empfindlichen Augen entbrannte aufs Neue.
„Shit!“, fluchte John, wand den Blick ab. „Ich hasse den Tag jetzt schon!“
Müde stützte sich John an der Arbeitsplatte seiner kleinen, aber geräumigen Küchenzeile ab, keuchte als hätte er eben Schwerstarbeit geleistet, als er sich wieder an seine quälenden Schmerzen erinnerte. Er öffnete eine Schublade, kramte ergebnislos durch den Inhalt. Auch das zweite Fach durchwühlte John umsonst. Erst bei der Dritten, zwischen Heftpflaster, Notizblöcken, Kugelschreibern und anderen Unwichtigkeiten fand er schließlich eine Packung Kopfschmerztabletten. Hastig öffnete er die kleine Schachtel, fingerte nach dem kleinen silbernen Streifen in welchen die Pillen eingeschweißt waren und drückte die Letzte aus ihrer Verpackung.
Nicht einmal ein Zucken durchfuhr seinen Körper. Nur seine müden Augen folgten den freien Fall der Tablette, die zwischen seine Finger hindurch zu Boden stürzte, auf den Fließen aufprallte und wie ein Springball unter den Luftschlitz des Kühlschranks rollte.
„Das kann doch jetzt nicht wahr sein“, ging er stöhnend in die Knie, linste in den dunklen Spalt. „Das kann doch jetzt nicht wirklich wahr sein.“
Fluchend pulte John Staubflocken, alte Kornflakes, Spinnweben und sonstigen Müll aus dem Schlitz hervor. Röte stieg in sein Gesicht, sein Atem wurde schwerer, keuchender. Dicke Adern traten an Hals und Schläfe hervor. Schließlich gab er auf, schlug vor Zorn mit der flachen Hand auf gegen den Boden und sprang auf, genau unter einer Schublade die er nicht geschlossen hatte.
Klimpernd hüpfte Besteck aus dem Schubfach, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Schmerzensschrei der durch das Haus gellte. John verlor das Gleichgewicht, torkelte rücklings durch die Küche, fegte am Backofen vorbei und knallte gegen die Heizung unter dem Fenstersims. Vor Schmerzen schreiend, strampelte er am Boden, rieb sich sein Haupt unter dessen zerrupftes Haar sich bereits eine große Beule formte.
„Ich hasse diesen Tag!“
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Beitrag von Phönixfeder Mo 23 Aug 2010, 11:03

Dafür das du nicht so der komische bist, hast du dir aber viel Mühe gegeben.

Eine sehr reale Situation, schön geschrieben und rund.
Gefällt mir sehr!

Bekommst Like a Star @ heaven Like a Star @ heaven Like a Star @ heaven Like a Star @ heaven von mir
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Beitrag von Max Riley Mo 23 Aug 2010, 14:39

Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben...
....das John, als er am Ofen vorbeiflog, die Herdplatten aktivierte, eine Plastiktüte die darauf lag zuerst schmolz und schließlich zu brennen anfangen würde, während er noch am Boden seine Beule rieb.
Um das Feuer schließlich zu löschen hätte ich ihm seine Boxershorts ausziehen lassen mit welchen er versuchen wollte die Flammen auszuschlagen.... alles unter Beobachtung seiner Nachbarin die draußen ihre Wääsche aufhing und durchs Küchenfenster schaute...

Aber da ich nicht der Komische bin,... und irgendwie nicht in die Story hineinfinden konnte, hab ich da abgebrochen.
Trotzdem, freut mich as sie Dir gefallen hatte...

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Beitrag von Phönixfeder Mo 23 Aug 2010, 15:06

Max Riley schrieb: Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben...
....das John, als er am Ofen vorbeiflog, die Herdplatten aktivierte, eine Plastiktüte die darauf lag zuerst schmolz und schließlich zu brennen anfangen würde, während er noch am Boden seine Beule rieb.
Um das Feuer schließlich zu löschen hätte ich ihm seine Boxershorts ausziehen lassen mit welchen er versuchen wollte die Flammen auszuschlagen.... alles unter Beobachtung seiner Nachbarin die draußen ihre Wääsche aufhing und durchs Küchenfenster schaute...

Was zeigt das du total unkomisch und fantasielos bist ... tongue

Max Riley schrieb:Aber da ich nicht der Komische bin,... und irgendwie nicht in die Story hineinfinden konnte, hab ich da abgebrochen.
...

Max

Ja ne, is klar!!! Komischer Wutausbruch 580615


Ich seh schon, ich muss fast darauf bestehen das du uns noch einen Versuch schreibst, damit du deine komische Seite mal etwas ins Rollen bekommst und Übung bekommst.... Komischer Wutausbruch 103556
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Beitrag von Gast Mi 25 Aug 2010, 00:08

Mal wieder ein kleiner schneller Versuch. Bin auch eher nicht so komisch.


Natürlich. War ein toller Tag. Sitze mit meiner Tasse Tee am Küchentisch. Kamillentee. Hat gut drei Stunden gezogen. Schmeckt man. Im Alter werde ich vergesslich, aber ich hatte keine Zeit mehr mich darum zu kümmern.
Kamillentee am Abend ist gut zum Einschlafen. Gesünder als zehn Flaschen Bier. Hat mein Arzt vor einigen Jahren gesagt, als er mir meine Blutwerte erklärte.
Bei dem war ich gerade. Hab mir eine Tetanusimpfung abgeholt. Nach 25 Jahren wurde es nötig. Schön hinten rein. Direkt zwei Spritzen, weil ich es habe schleifen lassen. Das kommt davon wenn man die Ofentür zu schnell zuschlägt. Schneller als man sich Zeit lässt alle Hände und Finger aus der Klappenschließleiste raus zu nehmen. Nennt man das so? Egal. Komischerweise hat der Ofen eine scharfe Kante innen drin. Nicht gut. Gleich die drei in Mitleidenschaft gezogenen Finger unter kaltes Wasser gesteckt, Octenisept drauf und ein Taschentuch rumgewickelt. Zum Glück die linke Hand, dachte ich noch und brühte den Kamillentee auf. Als ich das heiße Wasser in die Kanne auf den Tee goss, sah ich, dass mein Verband durchgesuppt war. Alles rot und es tropfte gen Boden. Ich schreckte so sehr zusammen, dass ich den Wasserkocher verriss und ein Schwall sich auf meine Beine ergoss. Müßig zu erwähnen, dass ich kurze Hosen trug. Ich warf den Wasserkocher quer durch den Raum und war froh, dass das Fenster zur Straße offen war. Ein komisches Geräusch, wenn ein Wasserkocher auf Asphalt zerschellt.
Das war vor drei Stunden. Der Verband an meiner linken Hand sieht viel professioneller aus, ebenso die beiden um meine Oberschenkel. Und erst das neckische Pflaster auf meinem Hintern. Soviel zu Bier und Kamillentee.
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Beitrag von Phönixfeder Mi 25 Aug 2010, 07:21

Waaah affraid da tut einem ja schon beim lesen alles weh Shocked

Eine tolle Szene...locker und frisch geschrieben und hat was ironischverkorkstes...solche Texte mag ich sehr.

Gefällt mir !!!
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Beitrag von Gast Fr 27 Aug 2010, 10:43

So, jetzt bin kurz vor Ende aus dem Forum geschmissen worden, also alles noch mal.
Hab mal Feders Text intensiver gelesen und angemerkt, was mir persönlich, rein subjektiv, aufgefallen ist.

"So ein verdammter Mist.", fluchte er stöhnend und zog sich an der Tischkante empor. Sein Blick fiel auf den qualmenden Toaster, den er kurz zuvor mit zwei Scheiben gefüttert hatte und dessen Auswurf anscheinend gerade heute hakte. "

Hier bin ich über „anscheinend“ gestolpert. Entweder hakt er oder nicht. Und „gerade heute“ – gestern gings noch oder ist er allgemein defekt? Ich würde alle drei Wörter weglassen.

„Seine schlechte Laune wuchs langsam, aber sicher zu einem mittelschweren Wutausbruch an.“

Das „wachsen“ und der Verlauf der Geschichte zeigt m.E. an, dass die Wut nicht plötzlich kommt. Daher würde ich das „Langsam aber sicher“ weglassen.

„Das Telefon hatte sein Klingeln unterbrochen und Kalle, der nun keine Lust mehr auf Duschen oder Toast hatte, öffnete den Kühlschrank, griff nach der Milchpackung und nahm einen kräftigen Schluck. Fast im gleichen Moment spuckte er die weiße Flüssigkeit, in hohem Bogen wieder aus und würgte.“

Mehrere Sätze fände ich hier besser. Und das Telefon hört auf zu klingeln. Unterbrechen hört sich komisch an.

„Die Milch war in den letzten Tagen anscheinend zu einer Gefahr für die Menschheit geworden.“


Auch hier „anscheinend“. Da er es schmeckt, ist es so.

„Es war soweit, er verlor die Beherrschung, packte den Eimer, öffnete das Fenster und ließ das stinkende Gefäß, mit einem Ruck hinaus sausen.“

Ich würde das Teil einfach aus dem Fenster werfen.

„Mit schnellen, aber vorsichtigen Schritten, kämpfte er sich über den, mit Milch und Wasser besudelten Fußboden, Richtung Badezimmertür.“

Das der Boden vollgesaut ist, liest man vorher. Milch und Wasser bräuchte nicht mehr erwähnt werden.

Das wars so allgemein. Hab noch mal den Text dran gehängt, wie ich es versucht hätte zu schreiben. Ich bin allerdings auch kein Autor und daher rein aus Lesersicht.



Das Telefon klingelte seit zwei Minuten. Kalle kam frisch aus der Dusche und rannte, mit einem Handtuch um die Hüften, durch die Küche.
Ehe er jedoch am Telefon ankam, quietschte es gefährlich auf den glatten Fliesen, und seine seine Füße verloren den Halt.
Ein dumpfer Aufprall verkündete das schmerzhafte Ende seines unfreiwilligen Fluges.
Kalle`s Augen rollten von Links nach Rechts und blieben schielend an der Decke kleben.
»So ein verdammter Mist.«, fluchte er stöhnend und zog sich an der Tischkante empor. Sein Blick fiel auf den qualmenden Toaster. Kurz zuvor hatte er ihn mit zwei Scheiben Toast gefüttert, nichtwissend, dass der Auswurf hakte.
Mit der Faust schlug Kalle dagegen, fing den hochschießenden Toast auf, der mehr als schwarz geworden war und klatschte ihn gegen den Deckel des Mülleimers. Seine schlechte Laune wuchs zu einem mittelschweren Wutausbruch an.
Das Telefon klingelte nicht mehr und Kalle, dessen Lust auf Duschen oder Toast vergangen war, öffnete den Kühlschrank, griff nach der Milchpackung und nahm einen kräftigen Schluck. Fast im gleichen Moment spuckte er die weiße Flüssigkeit, in hohem Bogen aus und würgte.
Seine Hand schloss sich um die Verpackung und drückte wütend zu, bis sie überlief. Die Milch war in den letzten Tagen zu einer Gefahr für die Menschheit geworden. Er knallte sie in den Mülleimer, wo sie aufplatzte und ihm ins Gesichte spritzte. Kalle trat vor den Mülleimer.
Er verlor die Beherrschung, packte den Eimer, öffnete das Fenster und warf das stinkende Gefäß, mit einem Ruck hinaus. Voller Wut schlug er an die Scheibe, die vibrierend und dröhnend gegen den Rahmen schepperte, zurück geschleudert wurde und ihm gegen das Gesicht klatschte.
Kalle schrie vor Ärger und Schmerz auf, fasste sich an die pochende Nase und boxte mit der freien Hand gegen die Wand.
»scho eine Scheische!«, nuschelte er und war versucht, seinen gläsernen Gegner mit einem Hammer zu erziehen.
Er atmete tief ein und musste husten. Verärgert schüttelte er den Kopf. Er zog den Stecker des Toasters, packte das alte Ding und warf es dem Mülleimer hinterher. Das tat ihm gut und er grinste.
Wieder ein tiefer Atemzug. Dann zählte er bis zehn und sah auf die Uhr. Er klatschte sich eine Hand vor die Stirn und stöhnte genervt. Zwanzig vor Zehn.Um Zehn erwartete ihn seine Verabredung.
Mit schnellen, vorsichtigen Schritten, kämpfte er sich über den besudelten Fußboden, Richtung Badezimmertür.

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Beitrag von Phönixfeder Fr 27 Aug 2010, 18:14

Hallo Jerk

Das nenn ich mal auseinander gepflügt! *g*

Vielen Dank für deine interessanten Hinweise. Und das du dir soviel Mühe gemacht hast. Das ist sehr nett und zeigt eine andere Sicht!

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