Das geheimnisvolle Buch
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Das geheimnisvolle Buch
Das geheimnisvolle Buch
Neugierde trieb ihn, ein unstillbares Verlangen was den Jungen auf mysteriöse Weise beherrschte. Wie ein Bann, ein innerer Trieb, den er nicht bezwingen konnte. Zielsicher, fast in Trance, führten ihn seine Schritte immer wieder an diesen Ort, vor diese große, zweiflüglige Eichentür.
Große, blaue Augen leuchteten erwartungsvoll, bewunderten die kunstvoll geschnitzten Engelsfiguren die in das Holz eingearbeitet waren. Eigentlich, so die Meinung des Jungen, sollten diese molligen, geflügelten Kinder liebevoll und verspielt aussehen, anstatt mit Schwertern bewaffnet in drohender Angriffshaltung jeden Besucher zu erschrecken.
Zögerlich streckte Michael seine Hand nach der goldenen Klinke, zog sie jedoch ruckartig zurück, blickte über seine Schulter und atmete schwer. In seinem Bauch kribbelte es, nicht nur vor Angst, sondern auch in Vorfreude.
Der Knabe wusste, dass er seinen Urgroßvater erzürnen würde, wenn der Greis ihn hier erwischen sollte und doch konnte er nicht anders. Es war wie ein Bann, ähnlich wie die Motte die das heiße, gefährliche Licht suchte und sich daran verbrannte. Nicht nur für den reichen Krüppel im Rollstuhl lagen dahinter Schätze, auch für Michael. Er wusste was sich dahinter verbarg. Nicht nur einmal war er in diesem Raum gewesen, jedoch immer in Begleitung seines Urgroßvaters, und auch nur wenn der alte Mann einen guten Tag hatte.
Als Einsiedler galt er. Ein exzentrischer, unberechenbarer Geizkragen, Launenhaft und Gnadenlos der kein Blatt vor dem Mund nahm und mit Worten mehr verletzten konnte als jede Waffe dies vollbringen könnte. Er war gehasst und gefürchtet. Legenden rankten sich bereits um ihn, das er selbst den Teufel zu boshaft sei und ihn deshalb der Gevatter nicht holen kam. Vor allem aber war Michaels Urgroßvater reich, was zusätzlichen Neid der Dorfbewohner aufkommen lies. Ein Herrenhaus war sein eigen, beinahe ein Schloss, am Rande des Ortes, umgeben von dichten, ungepflegten Hecken und Gehölz.
Michael interessierte das Gerede der Dorfleute nicht. Auch nicht dass Kinder in seinem Alter ihn mieden. Er galt wie sein Urgroßvater als Sonderling. Während sie an Spielkonsolen zockten, durch das World Wide Web hackten, erste Erfahrungen mit ihrer Sexualität machten und sich an nackten Frauenbildern ergötzten vergrub er sich in den Seiten von Büchern. Er kannte fast alle Klassiker. Moby Dick, Frankenstein, Tom Saywer, Hamlet, der Zauberer von Oz, obwohl er noch keine Zwölf Jahre und jene Literatur schwerer Stoff war.
Wieder blickte der Junge über seine Schulter, den düsteren Korridor des Westflügels entlang, horchte angestrengt nach verdächtigen Geräuschen. Nichts.
Nervös fuhr er sich durch sein blondes, dichtes Lockenhaar, atmete aus und griff nach der goldenen Klinke, drückte sie durch und stieß die Tür vorsichtig einen Spalt breit auf.
Sein Herz pochte wild, als der Flügel aufschwang, begleitet von einem unwirklichen Geräusch das mehr einem bedauernswerten, leisen Stöhnen glich als Scharniere die nach Öl ächzten. Ein leichter Hauch von Moder schlug ihm entgegen. Staubflocken wirbelten auf, tanzten im Lichtkegel der Sonne, die durch breite Fenster schien und den Raum erhellten.
Michael zuckte bei dem Geräusch unwillkürlich zusammen, blickte sich hastig um, hoffte dass ihn niemand, vor allem nicht sein Urgroßvater gehört hatte. Sekunden, die wie Ewigkeiten wirkten, verstrichen bis der Junge sich wieder gefasst hatte, die aufkeimende Furcht unterdrückte und flink durch den Spalt in den Raum zu den Schätzen schlüpfte.
In der Tat war es ein Schatz von unbekanntem Wert. Nicht aus Gold, nicht aus Silber oder anderen Edelsteinen. Michael befand sich in einer kleinen Halle, die ebenso lang wie hoch war. Nur ein kleiner Schreibtisch befand sich in der Mitte des Raums, bestückt mit einer einzelnen Leselampe. Der Rest bestand aus Regalen, vollgestopft bis unter die Decke mit Büchern. Michaels Urgroßvater besaß eine der größten, umfangreichsten Privatsammlungen der Weltliteratur. Angefangen von Jules Verne und dem Epos 20.000 Meilen unter dem Meer, dem Klassiker um Captain Nemo und seiner Nautilus, bis hin zu neuern Bestellern wie die Reihe um den Zauberlehrling Harry Potter.
Für einen Bücherwurm wie Michael war es mehr als ein Schatz, mehr als beliebte zauberhafte Bücher, sie waren alles. In Mitten der Bibliothek tauchte er in eine andere, in seine eigene fantastische Welt ein. Er vergaß den ersten sonnigen Tag im Frühling, der sich bereits dem Ende neigte. Die Schatten des kleinen Gehölzes rings um das Herrenhaus die länger wurden, das Licht des Raumes zusehends verschlangen. Selbst die Furcht vor seinem Urgroßvater. Nichts nahm er mehr war, nicht einmal die Zeit selbst. Er dachte nicht an seine Eltern, die vielleicht schon nach ihm suchen würden. Michaels Blick klebte lediglich an den unzähligen Büchern, stellte sich die wildesten Abenteuer vor seinem geistigen Auge vor, lediglich von den Titel der Schriftstücke inspiriert.
Der Junge schlenderte an den Regalen vorbei, nahm Goethes Faust in die Hand, stellte es aber wieder zurück, griff nach dem berühmten Besteller des Gruselautors King „ES“. Ein unglaublich, dicker Wälzer der nicht nur ein auffälliges Loch in den Reihen hinterließ sondern auch schwer unter der leichten Übergangsjacke zu verbergen war. Michael hatte nicht vor seinen Urgroßvater zu bestehlen, nur ein Buch ausleihen, bis sie ihn wieder besuchen würden. Mit Glück vielleicht in einem halben Jahr. Bis dahin würde der Junge den Roman wohl auswendig kennen.
Auch diesen Schmöker stellte er zurück, hielt schließlich Ausschau nach etwas kleinem, einfachen, unauffälligerem. Ein Unterfangen das sich schwieriger gestaltete als gedacht. Schließlich fiel sein Blick auf ein loses Werk, gebunden mit Lederschnüren. Zu große, leicht vergilbte Seiten ragten an Kopf und Boden über, waren teilweise eingerissen und geknickt. Ein Frevel für den Jungen. Sein Urgroßvater hätte dieses Buch nicht in seine Sammlung aufgenommen, wenn es unbedeutend in der Literatur gewesen wäre. Auch hätte der Greis es nicht so verkommen lassen. Dass es dennoch in dieser Bibliothek zu finden war bedeutete nur eines. Es war äußerst selten, ungeheuer Wertvoll, so dass der alte Mann es selbst in diesem Zustand erstanden hatte.
Michael griff danach. Mit einem Mal wirkte der Raum düsterer, als würde der Schatten das Licht verschlucken. Die Stille im Raum, plötzlich schien sie zu drücken, sich über den Jungen zu legen wie ein versiffter Mantel eines Bettlers der einen Adeligen um schimmliges Brot anflehte. Jenes leise Stöhnen, welches er vernahm als er eingetreten war, erklang wieder. Diesmal aber schwang tiefe Traurigkeit in diesem unheimlichen Seufzen mit.
Das Buch, wie Pergament fühlte es sich an, und doch irgendwie wie Leder. Es knitterte nicht, und doch waren eigenartige Wellen, feine Risse und Lienen zu sehen. Im Umschlag war etwas eingebrannt. Erhebungen konnte der Junge ertasten, wie Narbengewebe auf der Haut.
Erkennen konnte er lediglich undeutliche, verblaste Schriftzeichen, und etwas was wohl das Cover gewesen war.
Behutsam nahm Michael die Bänder ab. Sein Atem beschleunigte sich. Er war aufgeregt, nervös und so neugierig wie noch nie zuvor in seinem Leben. Sein Herz pochte. Die Finger zitterten als er den Umschlag behutsam öffnete und die erste Seite dieses Werkes zu Gesicht bekam.
„Das kannst Du nicht lesen.“
Die Stimme war dünn, schwach, begleitet von einem unnatürlichen Zischen, und doch schwang unglaubliche Bosheit darin den Jungen entgegen. Michael schrie auf. Erschrocken sprang er zwei Schritte zurück. Das Buch glitt aus seinen Händen. Die losen Blätter flatterten wie welkes Laub im Herbst zu Boden.
Eisgraue Augen starrten den Jungen an, durchbohrten ihn mit diesen abfälligen, boshaften Blick, gepaart mit einem leuchten das der Knabe bisher noch nie gesehen hatte.
„Ich…“
„Du dummer Junge“, schnitt der alte Mann Michael das Wort ab, setzte seinen elektrischen Rollstuhl in leichten Druck seines Steuerknüppels in Bewegung, fuhr auf den Schreibtisch zu. Der Greis war Blass, abgemagert bis auf die Knochen. Altersflecke überzogen seine dünne Haut durch die violette Adern leuchteten. Seine Augen saßen in tiefen, dunkelgeränderten Höhlen. Das Haupt kahl, bis auf einen spärlichen Kranz am Hinterkopf, wo sich dünne lange Fransen befanden. In keiner Sekunde ließ er den Jungen aus den Augen, strafte ihn mit seinem durchdringenden Blick. „Ein kleiner Primat. Zu dämlich um auch nur die kleinsten Anweisungen zu beherzigen.“
Wie angewurzelt stand der Junge da. Hörte nur das eigentümliche Surren des Rollstuhls, das Zischen jeden Atemzugs seines Urgroßvaters und sein eigenes Herz pochen.
„Was ist?“ herrschte der Alte ihn an. „Bist Du zu blöd das Manuskript aufzuheben? Beweg Dich Du törichter Bengel.“
Eine Aufforderung die Leben in des Jungen Glieder brachte. Er überwand die Starre. Hastig sammelte Michael die losen Seiten zusammen, achtete dabei akribisch darauf sie nicht zu verknittern und brachte das Werk zu seinem Urgroßvater, der schon ungeduldig mit seinen Händen ruderte und mit scharfen, spitzen Worten seinen Urenkel schikanierte.
„Alles durcheinander“, blätterte der Alte, begann die Seiten zu ordnen.
„Was ist das für ein Buch?“ wollte der Knabe wissen.
„Geht Dich nichts an. Verschwinde!“ fuhr der Greis ihn an, sortierte die Blätter weiter. Michael erkannte nicht viel. Unbekannte Symbole, einige Zeichnungen von Teufelsfratzen, dunkelrote Schriftzüge auf pergamentenem Papier. „Du bist zu dumm um auch nur annähernd den Wert dieses Manuskripts zu erahnen. Du hast keine Ahnung. Dieses Buch ist einzigartig. Unbezahlbar.“
Einzigartig. Dieses eine Wort brannte sich in das Gehirn des Jungen ein. Nur ein Exemplar. Nur dieser eine Einband mit losen, vergilbten Blättern, das stank wie verkohltes Fleisch. Michael wusste, kein anderes Buch würde ihn mehr interessieren als dieses Geheimnis, dieser Schatz den der Greis fluchend ordnete.
„Um was handelt die Geschichte?“
„Geschichte?“ funkelten die eisgrauen Augen ihn kalt an. „Du bist noch dümmer als ich dachte. Dieses Buch ist älter als die Bibel, älter als die ersten Steintafeln der Sumerer. Geschrieben mit Blut, auf der Haut von Menschenopfern.“
Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, dass in den frühen Morgenstunden ein Notarzt zum Anwesen aufgebrochen war. Neugierde veranlasste einige Dorfbewohner in die Einöde aufzubrechen, sich um den Grund des gehassten Geizkragens zu versammeln, die Geschehnisse zu beobachten.
Kalt war der Morgen. Nebel hing in dichten Schwaden über dem Gehölz, legte sich als Tau auf den Mäntel der Schaulustigen nieder, die verzweifelt versuchten einen Blick auf die Vorkommnisse zu erhaschen. Gerüchte brodelten, das der Gevatter nun endlich seine Arbeit getan habe, den unbeliebten Querulanten in die Hölle geholt hatte. Doch keiner wagte es auch nur laut zu denken, selbst als einer schwarzer Mercedes Kombi in die lange Auffahrt einbog.
Teilnahmslos stand Michael im Garten des Anwesens, als würde er nicht registrieren was um ihn herum geschehen war. Ein Arzt der seinem Vater sein Beileid ausdrückte. Männer die eine metallene Truhe aus dem Haus schleppten und im Mercedes verstauten. Unberührt ging dies an den Jungen vorbei.
Er genoss jeden Atemzug, sog tief die frische Luft in seine Lungen. Horchte dem morgendlichen Vogelgezwitscher. Beobachtete die aufgehende Sonne, die erste Strahlen durch den Nebel schickte. Im kindlichen Übereifer lief er durch Pfützen, betrachtete dort im Spiegelbild seine blonde Lockenpracht.
„Michael!“ tadelte sein Vater ihn. „Dein Urgroßvater ist von uns gegangen. Zeig etwas Respekt.“
Schweigend blickte der Junge zu seinem Vater hoch, durchbohrte ihn mit eindringlichen, kalten Blick. Keiner hatte auch nur eine Träne vergossen, oder war wahrhaft in Trauer gefallen. Warum also Respekt?
„Was hast Du da?“ erblickte der Vater ein Bündel Blätter welches Michael unter dem Arm geklemmt hatte.
„Ein Buch“, erklärte der Junge. „Es handelt von Unsterblichkeit.“
Neugierde trieb ihn, ein unstillbares Verlangen was den Jungen auf mysteriöse Weise beherrschte. Wie ein Bann, ein innerer Trieb, den er nicht bezwingen konnte. Zielsicher, fast in Trance, führten ihn seine Schritte immer wieder an diesen Ort, vor diese große, zweiflüglige Eichentür.
Große, blaue Augen leuchteten erwartungsvoll, bewunderten die kunstvoll geschnitzten Engelsfiguren die in das Holz eingearbeitet waren. Eigentlich, so die Meinung des Jungen, sollten diese molligen, geflügelten Kinder liebevoll und verspielt aussehen, anstatt mit Schwertern bewaffnet in drohender Angriffshaltung jeden Besucher zu erschrecken.
Zögerlich streckte Michael seine Hand nach der goldenen Klinke, zog sie jedoch ruckartig zurück, blickte über seine Schulter und atmete schwer. In seinem Bauch kribbelte es, nicht nur vor Angst, sondern auch in Vorfreude.
Der Knabe wusste, dass er seinen Urgroßvater erzürnen würde, wenn der Greis ihn hier erwischen sollte und doch konnte er nicht anders. Es war wie ein Bann, ähnlich wie die Motte die das heiße, gefährliche Licht suchte und sich daran verbrannte. Nicht nur für den reichen Krüppel im Rollstuhl lagen dahinter Schätze, auch für Michael. Er wusste was sich dahinter verbarg. Nicht nur einmal war er in diesem Raum gewesen, jedoch immer in Begleitung seines Urgroßvaters, und auch nur wenn der alte Mann einen guten Tag hatte.
Als Einsiedler galt er. Ein exzentrischer, unberechenbarer Geizkragen, Launenhaft und Gnadenlos der kein Blatt vor dem Mund nahm und mit Worten mehr verletzten konnte als jede Waffe dies vollbringen könnte. Er war gehasst und gefürchtet. Legenden rankten sich bereits um ihn, das er selbst den Teufel zu boshaft sei und ihn deshalb der Gevatter nicht holen kam. Vor allem aber war Michaels Urgroßvater reich, was zusätzlichen Neid der Dorfbewohner aufkommen lies. Ein Herrenhaus war sein eigen, beinahe ein Schloss, am Rande des Ortes, umgeben von dichten, ungepflegten Hecken und Gehölz.
Michael interessierte das Gerede der Dorfleute nicht. Auch nicht dass Kinder in seinem Alter ihn mieden. Er galt wie sein Urgroßvater als Sonderling. Während sie an Spielkonsolen zockten, durch das World Wide Web hackten, erste Erfahrungen mit ihrer Sexualität machten und sich an nackten Frauenbildern ergötzten vergrub er sich in den Seiten von Büchern. Er kannte fast alle Klassiker. Moby Dick, Frankenstein, Tom Saywer, Hamlet, der Zauberer von Oz, obwohl er noch keine Zwölf Jahre und jene Literatur schwerer Stoff war.
Wieder blickte der Junge über seine Schulter, den düsteren Korridor des Westflügels entlang, horchte angestrengt nach verdächtigen Geräuschen. Nichts.
Nervös fuhr er sich durch sein blondes, dichtes Lockenhaar, atmete aus und griff nach der goldenen Klinke, drückte sie durch und stieß die Tür vorsichtig einen Spalt breit auf.
Sein Herz pochte wild, als der Flügel aufschwang, begleitet von einem unwirklichen Geräusch das mehr einem bedauernswerten, leisen Stöhnen glich als Scharniere die nach Öl ächzten. Ein leichter Hauch von Moder schlug ihm entgegen. Staubflocken wirbelten auf, tanzten im Lichtkegel der Sonne, die durch breite Fenster schien und den Raum erhellten.
Michael zuckte bei dem Geräusch unwillkürlich zusammen, blickte sich hastig um, hoffte dass ihn niemand, vor allem nicht sein Urgroßvater gehört hatte. Sekunden, die wie Ewigkeiten wirkten, verstrichen bis der Junge sich wieder gefasst hatte, die aufkeimende Furcht unterdrückte und flink durch den Spalt in den Raum zu den Schätzen schlüpfte.
In der Tat war es ein Schatz von unbekanntem Wert. Nicht aus Gold, nicht aus Silber oder anderen Edelsteinen. Michael befand sich in einer kleinen Halle, die ebenso lang wie hoch war. Nur ein kleiner Schreibtisch befand sich in der Mitte des Raums, bestückt mit einer einzelnen Leselampe. Der Rest bestand aus Regalen, vollgestopft bis unter die Decke mit Büchern. Michaels Urgroßvater besaß eine der größten, umfangreichsten Privatsammlungen der Weltliteratur. Angefangen von Jules Verne und dem Epos 20.000 Meilen unter dem Meer, dem Klassiker um Captain Nemo und seiner Nautilus, bis hin zu neuern Bestellern wie die Reihe um den Zauberlehrling Harry Potter.
Für einen Bücherwurm wie Michael war es mehr als ein Schatz, mehr als beliebte zauberhafte Bücher, sie waren alles. In Mitten der Bibliothek tauchte er in eine andere, in seine eigene fantastische Welt ein. Er vergaß den ersten sonnigen Tag im Frühling, der sich bereits dem Ende neigte. Die Schatten des kleinen Gehölzes rings um das Herrenhaus die länger wurden, das Licht des Raumes zusehends verschlangen. Selbst die Furcht vor seinem Urgroßvater. Nichts nahm er mehr war, nicht einmal die Zeit selbst. Er dachte nicht an seine Eltern, die vielleicht schon nach ihm suchen würden. Michaels Blick klebte lediglich an den unzähligen Büchern, stellte sich die wildesten Abenteuer vor seinem geistigen Auge vor, lediglich von den Titel der Schriftstücke inspiriert.
Der Junge schlenderte an den Regalen vorbei, nahm Goethes Faust in die Hand, stellte es aber wieder zurück, griff nach dem berühmten Besteller des Gruselautors King „ES“. Ein unglaublich, dicker Wälzer der nicht nur ein auffälliges Loch in den Reihen hinterließ sondern auch schwer unter der leichten Übergangsjacke zu verbergen war. Michael hatte nicht vor seinen Urgroßvater zu bestehlen, nur ein Buch ausleihen, bis sie ihn wieder besuchen würden. Mit Glück vielleicht in einem halben Jahr. Bis dahin würde der Junge den Roman wohl auswendig kennen.
Auch diesen Schmöker stellte er zurück, hielt schließlich Ausschau nach etwas kleinem, einfachen, unauffälligerem. Ein Unterfangen das sich schwieriger gestaltete als gedacht. Schließlich fiel sein Blick auf ein loses Werk, gebunden mit Lederschnüren. Zu große, leicht vergilbte Seiten ragten an Kopf und Boden über, waren teilweise eingerissen und geknickt. Ein Frevel für den Jungen. Sein Urgroßvater hätte dieses Buch nicht in seine Sammlung aufgenommen, wenn es unbedeutend in der Literatur gewesen wäre. Auch hätte der Greis es nicht so verkommen lassen. Dass es dennoch in dieser Bibliothek zu finden war bedeutete nur eines. Es war äußerst selten, ungeheuer Wertvoll, so dass der alte Mann es selbst in diesem Zustand erstanden hatte.
Michael griff danach. Mit einem Mal wirkte der Raum düsterer, als würde der Schatten das Licht verschlucken. Die Stille im Raum, plötzlich schien sie zu drücken, sich über den Jungen zu legen wie ein versiffter Mantel eines Bettlers der einen Adeligen um schimmliges Brot anflehte. Jenes leise Stöhnen, welches er vernahm als er eingetreten war, erklang wieder. Diesmal aber schwang tiefe Traurigkeit in diesem unheimlichen Seufzen mit.
Das Buch, wie Pergament fühlte es sich an, und doch irgendwie wie Leder. Es knitterte nicht, und doch waren eigenartige Wellen, feine Risse und Lienen zu sehen. Im Umschlag war etwas eingebrannt. Erhebungen konnte der Junge ertasten, wie Narbengewebe auf der Haut.
Erkennen konnte er lediglich undeutliche, verblaste Schriftzeichen, und etwas was wohl das Cover gewesen war.
Behutsam nahm Michael die Bänder ab. Sein Atem beschleunigte sich. Er war aufgeregt, nervös und so neugierig wie noch nie zuvor in seinem Leben. Sein Herz pochte. Die Finger zitterten als er den Umschlag behutsam öffnete und die erste Seite dieses Werkes zu Gesicht bekam.
„Das kannst Du nicht lesen.“
Die Stimme war dünn, schwach, begleitet von einem unnatürlichen Zischen, und doch schwang unglaubliche Bosheit darin den Jungen entgegen. Michael schrie auf. Erschrocken sprang er zwei Schritte zurück. Das Buch glitt aus seinen Händen. Die losen Blätter flatterten wie welkes Laub im Herbst zu Boden.
Eisgraue Augen starrten den Jungen an, durchbohrten ihn mit diesen abfälligen, boshaften Blick, gepaart mit einem leuchten das der Knabe bisher noch nie gesehen hatte.
„Ich…“
„Du dummer Junge“, schnitt der alte Mann Michael das Wort ab, setzte seinen elektrischen Rollstuhl in leichten Druck seines Steuerknüppels in Bewegung, fuhr auf den Schreibtisch zu. Der Greis war Blass, abgemagert bis auf die Knochen. Altersflecke überzogen seine dünne Haut durch die violette Adern leuchteten. Seine Augen saßen in tiefen, dunkelgeränderten Höhlen. Das Haupt kahl, bis auf einen spärlichen Kranz am Hinterkopf, wo sich dünne lange Fransen befanden. In keiner Sekunde ließ er den Jungen aus den Augen, strafte ihn mit seinem durchdringenden Blick. „Ein kleiner Primat. Zu dämlich um auch nur die kleinsten Anweisungen zu beherzigen.“
Wie angewurzelt stand der Junge da. Hörte nur das eigentümliche Surren des Rollstuhls, das Zischen jeden Atemzugs seines Urgroßvaters und sein eigenes Herz pochen.
„Was ist?“ herrschte der Alte ihn an. „Bist Du zu blöd das Manuskript aufzuheben? Beweg Dich Du törichter Bengel.“
Eine Aufforderung die Leben in des Jungen Glieder brachte. Er überwand die Starre. Hastig sammelte Michael die losen Seiten zusammen, achtete dabei akribisch darauf sie nicht zu verknittern und brachte das Werk zu seinem Urgroßvater, der schon ungeduldig mit seinen Händen ruderte und mit scharfen, spitzen Worten seinen Urenkel schikanierte.
„Alles durcheinander“, blätterte der Alte, begann die Seiten zu ordnen.
„Was ist das für ein Buch?“ wollte der Knabe wissen.
„Geht Dich nichts an. Verschwinde!“ fuhr der Greis ihn an, sortierte die Blätter weiter. Michael erkannte nicht viel. Unbekannte Symbole, einige Zeichnungen von Teufelsfratzen, dunkelrote Schriftzüge auf pergamentenem Papier. „Du bist zu dumm um auch nur annähernd den Wert dieses Manuskripts zu erahnen. Du hast keine Ahnung. Dieses Buch ist einzigartig. Unbezahlbar.“
Einzigartig. Dieses eine Wort brannte sich in das Gehirn des Jungen ein. Nur ein Exemplar. Nur dieser eine Einband mit losen, vergilbten Blättern, das stank wie verkohltes Fleisch. Michael wusste, kein anderes Buch würde ihn mehr interessieren als dieses Geheimnis, dieser Schatz den der Greis fluchend ordnete.
„Um was handelt die Geschichte?“
„Geschichte?“ funkelten die eisgrauen Augen ihn kalt an. „Du bist noch dümmer als ich dachte. Dieses Buch ist älter als die Bibel, älter als die ersten Steintafeln der Sumerer. Geschrieben mit Blut, auf der Haut von Menschenopfern.“
Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht verbreitet, dass in den frühen Morgenstunden ein Notarzt zum Anwesen aufgebrochen war. Neugierde veranlasste einige Dorfbewohner in die Einöde aufzubrechen, sich um den Grund des gehassten Geizkragens zu versammeln, die Geschehnisse zu beobachten.
Kalt war der Morgen. Nebel hing in dichten Schwaden über dem Gehölz, legte sich als Tau auf den Mäntel der Schaulustigen nieder, die verzweifelt versuchten einen Blick auf die Vorkommnisse zu erhaschen. Gerüchte brodelten, das der Gevatter nun endlich seine Arbeit getan habe, den unbeliebten Querulanten in die Hölle geholt hatte. Doch keiner wagte es auch nur laut zu denken, selbst als einer schwarzer Mercedes Kombi in die lange Auffahrt einbog.
Teilnahmslos stand Michael im Garten des Anwesens, als würde er nicht registrieren was um ihn herum geschehen war. Ein Arzt der seinem Vater sein Beileid ausdrückte. Männer die eine metallene Truhe aus dem Haus schleppten und im Mercedes verstauten. Unberührt ging dies an den Jungen vorbei.
Er genoss jeden Atemzug, sog tief die frische Luft in seine Lungen. Horchte dem morgendlichen Vogelgezwitscher. Beobachtete die aufgehende Sonne, die erste Strahlen durch den Nebel schickte. Im kindlichen Übereifer lief er durch Pfützen, betrachtete dort im Spiegelbild seine blonde Lockenpracht.
„Michael!“ tadelte sein Vater ihn. „Dein Urgroßvater ist von uns gegangen. Zeig etwas Respekt.“
Schweigend blickte der Junge zu seinem Vater hoch, durchbohrte ihn mit eindringlichen, kalten Blick. Keiner hatte auch nur eine Träne vergossen, oder war wahrhaft in Trauer gefallen. Warum also Respekt?
„Was hast Du da?“ erblickte der Vater ein Bündel Blätter welches Michael unter dem Arm geklemmt hatte.
„Ein Buch“, erklärte der Junge. „Es handelt von Unsterblichkeit.“
Re: Das geheimnisvolle Buch
Bewertungszeit / Punktevergabe:
vom 01.Juni.2013 bis 07.Juni.2013 um 24 Uhr
Bewertung
1) Die Bewertung findet, wie immer in Form von Bewertungs-PN`s statt. Bitte beachtet die Regeln zur Bewertung! (Eure Punkte + Name der Geschichte werden per PN an das Foren-Team geschickt / Eure schriftliche Meinung dürft ihr unter die Geschichten setzen (ohne Punktzahl!!!)
2) Man darf nicht die eigene Kurzgeschichte bewerten.
3) Werbung für den Wettbewerb und dessen Bewertung, durch die Teilnehmer ist nur erlaubt, wenn sie allgemein gehalten wird und keinen persönlichen Vorteil verschaffen soll!
WICHTIG!!!
Punktevergabe erfolgt durch PN oder "Kontakt-Button" (ganz unten auf der Seite) an einen der Admins
Punktevergabe ( 1 bis 10 möglich, 1 bedeutet weniger gut, 10 sehr gut)
vom 01.Juni.2013 bis 07.Juni.2013 um 24 Uhr
Bewertung
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2) Man darf nicht die eigene Kurzgeschichte bewerten.
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Re: Das geheimnisvolle Buch
Sätze, die sehr schön ineinanderfließen, ein guter Spannungsbogen. Gerne hätte ich natürlich gewusst, woran der Urgroßvater verstarb. War es der Kampf um das unbekannte alte Buch, ein Sturz, ein Herzinfarkt? Aber wie auch immer, die Geschichte hallt nach, lässt Gedanken in seinen Kopf kreisen.
Michael duchbohrte seinen Vater plötzlich mit einem kalten eindringlichen Blick ... Hatte er das vorher schon getan, bevor er das Buch in seinen Händen hielt? Hat das alte Buch damit zu tun? Wird man anders, wenn es in seinem Besitz übergeht? Wird man dann hart und herzlos, unerbittlich wie der Urgroßvater?
Diese Geschichte kannst du, lieber unbekannter Schreiber, sogar noch schön ausbauen.
Toll gemacht.
Liebe Grüße
Gänseblümchen
Michael duchbohrte seinen Vater plötzlich mit einem kalten eindringlichen Blick ... Hatte er das vorher schon getan, bevor er das Buch in seinen Händen hielt? Hat das alte Buch damit zu tun? Wird man anders, wenn es in seinem Besitz übergeht? Wird man dann hart und herzlos, unerbittlich wie der Urgroßvater?
Diese Geschichte kannst du, lieber unbekannter Schreiber, sogar noch schön ausbauen.
Toll gemacht.
Liebe Grüße
Gänseblümchen
Re: Das geheimnisvolle Buch
Bei dieser Geschichte fehlt mir irgendwie das "Märchen-Gefühl"
Die Geschichte selbst ist super geschrieben, spannend und toller Schreibstil, aber als Märchen fehlt mir da das gewisse etwas, ein Gefühl das sich einstellt wenn ich sonst Märchen lese.
Leider kommt mir das geheimnissvolle Buch auch irgendwie zu kurz! Die Geschichte ließe sich wirklich wunderbar ausbauen...hier wirkt es leider, als sei die Begrenzung der zugelassenen Länge der Geschichten eine störende Mauer gewesen.
Für meinen Geschmack sind zu viele Fragen offen. Dem Titel nach zur folge geht es um das Buch, aber leider bleibt es mir dafür zu sehr im Hintergrund.
Ich denke, da sie eigentlich super geschrieben ist und eine gewisse spannung entstehen lässt und neugier auf mehr, solltest du, lieber schreiberling darauß eine "Ganze" Geschichte machen, ohne Längenbegrenzung, dann wird es mit sicherheit eine tolle runde sache!!!
Ich denke es könnte eine fantastische Fantasiegeschichte werden oder Grusel für Kinder ab 13 !
Mach weiter so, denn dein Schreibstil ist super!
Die Geschichte selbst ist super geschrieben, spannend und toller Schreibstil, aber als Märchen fehlt mir da das gewisse etwas, ein Gefühl das sich einstellt wenn ich sonst Märchen lese.
Leider kommt mir das geheimnissvolle Buch auch irgendwie zu kurz! Die Geschichte ließe sich wirklich wunderbar ausbauen...hier wirkt es leider, als sei die Begrenzung der zugelassenen Länge der Geschichten eine störende Mauer gewesen.
Für meinen Geschmack sind zu viele Fragen offen. Dem Titel nach zur folge geht es um das Buch, aber leider bleibt es mir dafür zu sehr im Hintergrund.
Ich denke, da sie eigentlich super geschrieben ist und eine gewisse spannung entstehen lässt und neugier auf mehr, solltest du, lieber schreiberling darauß eine "Ganze" Geschichte machen, ohne Längenbegrenzung, dann wird es mit sicherheit eine tolle runde sache!!!
Ich denke es könnte eine fantastische Fantasiegeschichte werden oder Grusel für Kinder ab 13 !
Mach weiter so, denn dein Schreibstil ist super!
Re: Das geheimnisvolle Buch
Ich überleg grade, ob Schreibfehler auch bewertet werden sollen....aber egal.
Finde es schon gut, dass du mit der Fantasie der Leser spielst, aber könntest ruhig noch einen richtigen Stupser in die richtige Richtung geben.
Vom Satzbau fand ich es manchmal schwierig zu lesen, auch kam bei mir kein Märchenfeeling auf.
Tolle Geschichte aber, woraus man sicher mehr machen kann oder eine Fortsetzung.
Finde es schon gut, dass du mit der Fantasie der Leser spielst, aber könntest ruhig noch einen richtigen Stupser in die richtige Richtung geben.
Vom Satzbau fand ich es manchmal schwierig zu lesen, auch kam bei mir kein Märchenfeeling auf.
Tolle Geschichte aber, woraus man sicher mehr machen kann oder eine Fortsetzung.
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