Die blutende Maske von London
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Die blutende Maske von London
Die blutende Maske von London
Nach einer gefühlten Ewigkeit entscheidet sich der Kunde endlich für ein Brillengestell und Beatrix atmet innerlich auf. Natürlich ist sie gewohnt freundlich und hat sich nicht anmerken lassen, dass sie Zeitdruck hat. Doch den hat sie heute, am Samstagabend, denn ihre Freundin hat heute eine Vernissage und Beatrix hat ihr versprochen zu helfen.
Sie hat im Vorfeld ihren Chef gefragt, ob sie eher gehen darf und Reinhard hat es ihr erlaubt, hat sie doch noch nie gefragt, ob sie eher gehen darf. Beatrix ist eher die, die immer länger bleibt und aufräumt.
Zum Abschied lächelt er ihr mit seinen strahlenden Zähnen zu und wünscht noch `Viel Spaß´. Ihre Kollegin Aurelia hat sie vor einer Woche gefragt, ob sie nicht Lust hat nachzukommen, aber sie hat verneint und winkt ihr nun zum Abschied und wünscht ihr ebenfalls viel Spaß.
Eiligen Schrittes geht Beatrix nun allein durch die dunklen Straßen und stolpert in einer Nebenstraße beinahe über ein Dreirad. `So was um diese Zeit noch draußen stehen zu haben´, denkt sie und klappt den Kragen ihres Mantels hoch, um dem kalten Novemberwind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben.
Die ersten Kunstfreunde sind schon da, als Beatrix in die hellen Räumlichkeiten kommt.
Sie winkt ihrer Freundin Peggy zu und verschwindet im Nebenraum, um ihren Sachen abzulegen. Schon ist sie in der Küche und schnappt sich ein Tablett mit gefüllten Sektgläsern, um sie an alle Durstigen zu verteilen.
Ja so ist sie, die Beatrix. Sie ist immer hilfsbereit und freundlich, stellt ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund und ist für jeden da, der Hilfe braucht.
Da sie noch nichts zum Abend gegessen hat, ist ihr nach kurzer Zeit etwas schwummerig. Peggy sieht es und kommt zu ihr. Schnell ist klar, dass Beatrix einen Happen essen muss und sie befielt ihr, dass Tablett abzustellen und sich am Buffet zu bedienen. Mehr noch, Peggy ruft ihren Bruder herbei und bittet ihn, Beatrix zum Buffet zu begleiten, damit sie was isst.
Das macht er wirklich sehr gerne, hat er schließlich eine Menge für Beatrix über. Nach kurzem Sträuben fügt sich Beatrix und folgt Paul ans Buffet.
Kaum angekommen versucht es Paul schon wieder. Seit Jahren versucht er bei ihr zu landen, lässt sich die wildesten Sachen einfallen um ihre Gunst zu erlangen, doch erfolglos.
Beatrix empfindet einfach nichts für den pummeligen kleinen Nager, ja er hat wirklich etwas von einem Biber. Sie ist es einfach leid, ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht ihr Typ ist. So stopft sie sich den Mund voll und kaut alles lange durch, nur um ihn nicht auf seine Fragen antworten zu müssen.
Die Vernissage ist ein Erfolg. Es ist Peggys erste Ausstellung ihrer Bilder und die Leute sind einfach nur begeistert.
Einer ihrer Fans besteht darauf, dass Beatrix einen Sekt mit ihm trinkt, obwohl sie darauf besteht, bei ihrer Flasche Wasser zu bleiben. Doch der Kunstfreund ist sehr hartnäckig und wenigstens einen Sekt könnte sie doch mit ihm trinken. Es ist dann noch einer und Beatrix hat einen leichten Schwipps.
Als endlich alle Kunstbegeisterten weg sind, will Beatrix wie gewohnt aufräumen, doch Peggy besteht darauf, dass Feierabend ist und morgen alles aufgeräumt wird.
Peggy möchte Beatrix mit dem Auto nach Hause fahren, doch sie besteht darauf das kleine Stück, was entgegen Peggys Richtung liegt, zu Fuß zu gehen.
Sie lacht bei Peggys Bedenken, klappt sich den Kragen hoch und geht einfach los.
Der kalte Wind bläst immer noch und lässt sie schnell wach werden. Es ist nichts auf den Straßen los, aber kein Wunder, denn es ist schon halb 1.
Beatrix überlegt kurz die Abkürzung durch den Park zu nehmen, bleibt dann aber doch lieber auf der Straße. Sie ist noch nicht ganz am Park vorbei, als sie hinter sich was hört.
Sie dreht sich ruckartig um, spürt einen furchtbaren Schmerz am Herz und schaut in hasserfüllte, ihr bekannte Augen. Ihre Hände greifen automatisch an die schmerzende Stelle, erfühlen den Schaft eines Messers und ihr eigenes, warmes Blut. Sie sackt zusammen, kein Schrei, kein Wort verlässt ihre Lippen.
Peggy vermisst ihre Freundin am Sonntag schon bei den Aufräumarbeiten, denkt aber ihre Freundin schläft aus und will sie auf keinen Fall wecken.
Erst als Inspektor Smith mit seinem Sergeant an der Glastür steht und seinen Dienstausweis zeigt, bekommt sie ein ungutes Gefühl.
Wenig später muss sie hören, dass ihre Freundin durch einen Stich ins Herz getötet wurde. Ein Hundehalter oder besser sein Hund hat Beatrix im Gebüsch am Parkrand gefunden.
Peggy ist verwirrt: „Nein, dass kann doch nicht sein, ich hab doch Paul gebeten….aber wieso....?“ Sie verstummt. Nun will der Kommissar alles genau wissen und schon wird Paul gerufen, er ist in der Küche grad die Getränkekisten am stapeln.
„Ja, meine Schwester bat mich ihr nachzugehen, weil es doch so spät war…aber ich….glauben sie etwa? Nein, ich hab damit nichts zu tun. Ich bin ihr nach, ja…..aber ich hab sie nicht mehr gesehen, es war ja auch dunkel.“
„Aber die Straßen waren doch sicher um die Zeit Menschenleer, da muss sie ihnen doch aufgefallen sein. Sie wissen doch welchen Weg sie nehmen musste oder?“
„Ja, natürlich …äh…“, er schritt nervös von einen Bein aufs andere, „ aber da war wirklich keine Menschenseele zu sehen.“
Als Sergeant White alles notiert hat, verabschieden sich die Zwei und gehen mit dem Verweis darauf, anzurufen, wenn ihnen noch was zu dem Abend einfällt und White reicht Peggy eine Karte.
`Der Junge gefällt mir nicht, ´ meint Smith im Auto zu White, `aber schauen wir uns erst mal die anderen Gestalten an.´
Doch der Rest vom Sonntag bleibt auch Sonntag und man geht erst am Montag zu Beatrix´s Chef. Der Mann scheint wirklich erschüttert, wie Smith findet und White erinnert ihn daran, dass es gute Schauspieler auch im wahren Leben gibt. Smith schüttelt darauf hin seinen Kopf, so als wolle er diesen Kommentar aus seinem Kopf löschen.
Routinemäßig werden alle befragt, auch nach ihren Alibis und Smith ist sich seiner Sache mit dem Hauptverdächtigen nicht mehr ganz so sicher.
White notiert alles haargenau und nach der kurzen Befragung aller, gehen sie hinaus in die Sonne, die den kalten Novembertag auch nicht wärmer macht.
Nun geht es an die Überprüfung der Alibis.
Beatrix´s Chef wollte eigentlich ja zur Vernissage nachkommen, entschied sich aber angeblich dann doch, nach Hause zu fahren, da er noch eine Menge Papierkram hatte. Natürlich hatte er keinen Zeugen, da der Mittdreißiger trotz seines guten Aussehens immer noch Single war.
Die Sache an sich findet Smith schon merkwürdig, außer der Mann ist Homosexuell.
Aber wer macht am Samstagabend noch Papierkram, wenn er zu einer Vernissage eingeladen ist?
Die Kollegin Aurelia wurde von Peter Stone, einem weiteren Kollegen mit dem Auto mitgenommen. Zumindest durch die halbe Stadt, dann musste er in eine andere Richtung.
Er setzte sie an einer Bushaltestelle ab, der Bus kam auch schon und er sah sie einsteigen.
White meint zu Smith, dass diese Aurelia ihm irgendwie gespielt freundlich rüberkommt.
„Man kann nicht sich nicht sicher sein, wie sie es wirklich meint.“, findet er.
Smith lacht und sagt zu White: „Dieser Paul soll herkommen, ich will ihn noch mal befragen.“
Sichtlich nervös sitzt Paul im Verhörraum und antwortet auf die Fragen von Inspektor Smith. Er habe ihm doch schon alles gesagt, meint er immer wieder und nimmt das Angebot, ein Glas Wasser, dankend an.
„Ich will ehrlich zu ihnen sein, ich glaube nicht, dass sie Beatrix nicht mehr gesehen haben an dem Abend.“
Paul nimmt einen großen Schluck vom Wasser und fängt an zu stammeln.
„Doch ich….aber…na gut, ich habe sie noch gesehen, aber sie hat mich immer nur abblitzen lassen, auch an diesem Abend. Ich hatte einfach keine Lust, sie nach Hause zu bringen.“
„Haben sie denn noch jemanden an diesem Abend gesehen? Jemanden der sie verfolgt oder beobachtet hat? Überlegen sie Paul, es ist wichtig.“
„Nein, es war niemand da, die Straße war wirklich wie ausgestorben sonst“, versichert er.
„Hm, also eine Sackgasse“, meint Smith wenig später zu White.
„Wir sollten alle hier antanzen lassen, der Reihe nach“, schaut White Inspektor Smith fragend an.
„Hm, nein wir gehen noch mal zu den Kollegen, ich hab da so ein Gefühl, als wenn da jemand nicht alles gesagt hat.“
Die liebe, blonde Kollegin Aurelia ist in der Tat sehr gespielt freundlich, Smith hasst so was, aber darum geht es hier nicht. „Ach Gottchen, die liebe Bea war ja so ein Schatz“, trällert sie geradezu, „ich kann mir gar nicht vorstellen, wer ihr so was antun konnte. Sie war so eine liebe freundliche Person.“ Sie scheint am Boden zerstört und muss erst mal einen Schluck von ihrem Kaffee nehmen.
Smith und White hatten den angebotenen Kaffee dankend abgelehnt.
Aurelia sei nichts aufgefallen und sowieso, kann sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer was gegen so eine liebe Person haben konnte.
Auch die Befragung der anderen bringt nichts, als die zwei zurück zum Auto gehen, bekommt Smith einen Anruf. „Ah, Hallo. Ja, was denn….OK…aha, oh das ist gut, dass sie mich angerufen haben. Wissen sie welches Taxi-Unternehmen?... Danke ihnen, sie haben uns sehr geholfen. Wir fahren sofort zur Taxizentrale von den Grünen,“ meint er kurz zu White und springt ins Auto.
Es dauert nicht lange, dann haben sie die Liste von den Taxifahrern, die an diesem Abend gefahren sind und einen Moment später, welcher Fahrer in der Zeit zum Park gefahren ist.
Der Fahrer wird in die Zentrale gerufen und ist 10min später da.
Smith und White müssen nicht lange fragen.
„Ja, das war eine echt hübsche Blondine. Ich habe sie am Ende der Stadt abgeholt, hab mich noch gefragt, was sie so spät beim Park will. Halten sollte ich vor dieser Vernissage, dass war etwa um halb 12, sie sah aber nur zum Fenster dort rein. Als ich dann weiter will sehe ich, dass sie zum Park geht. Echt komisch die Frau…“endet er kopfschüttelnd.
Smith hat noch einige Fragen und wenig später hält er mit White wieder vor dem Optiker.
Aurelia ist leicht genervt, beim Anblick des Inspektors.
„Haben sie noch was vergessen?“ fragt sie, diesmal wirklich gespielt freundlich.
„Ja, wir würden gerne noch wissen, was sie mit der Tatwaffe gemacht haben, mit der sie Beatrix erstochen haben.“
Nun kommt die wahre, blutige Maske hinter der freundlichen zum Vorschein. White lässt die Handschellen zuschnappen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit entscheidet sich der Kunde endlich für ein Brillengestell und Beatrix atmet innerlich auf. Natürlich ist sie gewohnt freundlich und hat sich nicht anmerken lassen, dass sie Zeitdruck hat. Doch den hat sie heute, am Samstagabend, denn ihre Freundin hat heute eine Vernissage und Beatrix hat ihr versprochen zu helfen.
Sie hat im Vorfeld ihren Chef gefragt, ob sie eher gehen darf und Reinhard hat es ihr erlaubt, hat sie doch noch nie gefragt, ob sie eher gehen darf. Beatrix ist eher die, die immer länger bleibt und aufräumt.
Zum Abschied lächelt er ihr mit seinen strahlenden Zähnen zu und wünscht noch `Viel Spaß´. Ihre Kollegin Aurelia hat sie vor einer Woche gefragt, ob sie nicht Lust hat nachzukommen, aber sie hat verneint und winkt ihr nun zum Abschied und wünscht ihr ebenfalls viel Spaß.
Eiligen Schrittes geht Beatrix nun allein durch die dunklen Straßen und stolpert in einer Nebenstraße beinahe über ein Dreirad. `So was um diese Zeit noch draußen stehen zu haben´, denkt sie und klappt den Kragen ihres Mantels hoch, um dem kalten Novemberwind so wenig Angriffsfläche wie möglich zu geben.
Die ersten Kunstfreunde sind schon da, als Beatrix in die hellen Räumlichkeiten kommt.
Sie winkt ihrer Freundin Peggy zu und verschwindet im Nebenraum, um ihren Sachen abzulegen. Schon ist sie in der Küche und schnappt sich ein Tablett mit gefüllten Sektgläsern, um sie an alle Durstigen zu verteilen.
Ja so ist sie, die Beatrix. Sie ist immer hilfsbereit und freundlich, stellt ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund und ist für jeden da, der Hilfe braucht.
Da sie noch nichts zum Abend gegessen hat, ist ihr nach kurzer Zeit etwas schwummerig. Peggy sieht es und kommt zu ihr. Schnell ist klar, dass Beatrix einen Happen essen muss und sie befielt ihr, dass Tablett abzustellen und sich am Buffet zu bedienen. Mehr noch, Peggy ruft ihren Bruder herbei und bittet ihn, Beatrix zum Buffet zu begleiten, damit sie was isst.
Das macht er wirklich sehr gerne, hat er schließlich eine Menge für Beatrix über. Nach kurzem Sträuben fügt sich Beatrix und folgt Paul ans Buffet.
Kaum angekommen versucht es Paul schon wieder. Seit Jahren versucht er bei ihr zu landen, lässt sich die wildesten Sachen einfallen um ihre Gunst zu erlangen, doch erfolglos.
Beatrix empfindet einfach nichts für den pummeligen kleinen Nager, ja er hat wirklich etwas von einem Biber. Sie ist es einfach leid, ihm zu verstehen zu geben, dass er nicht ihr Typ ist. So stopft sie sich den Mund voll und kaut alles lange durch, nur um ihn nicht auf seine Fragen antworten zu müssen.
Die Vernissage ist ein Erfolg. Es ist Peggys erste Ausstellung ihrer Bilder und die Leute sind einfach nur begeistert.
Einer ihrer Fans besteht darauf, dass Beatrix einen Sekt mit ihm trinkt, obwohl sie darauf besteht, bei ihrer Flasche Wasser zu bleiben. Doch der Kunstfreund ist sehr hartnäckig und wenigstens einen Sekt könnte sie doch mit ihm trinken. Es ist dann noch einer und Beatrix hat einen leichten Schwipps.
Als endlich alle Kunstbegeisterten weg sind, will Beatrix wie gewohnt aufräumen, doch Peggy besteht darauf, dass Feierabend ist und morgen alles aufgeräumt wird.
Peggy möchte Beatrix mit dem Auto nach Hause fahren, doch sie besteht darauf das kleine Stück, was entgegen Peggys Richtung liegt, zu Fuß zu gehen.
Sie lacht bei Peggys Bedenken, klappt sich den Kragen hoch und geht einfach los.
Der kalte Wind bläst immer noch und lässt sie schnell wach werden. Es ist nichts auf den Straßen los, aber kein Wunder, denn es ist schon halb 1.
Beatrix überlegt kurz die Abkürzung durch den Park zu nehmen, bleibt dann aber doch lieber auf der Straße. Sie ist noch nicht ganz am Park vorbei, als sie hinter sich was hört.
Sie dreht sich ruckartig um, spürt einen furchtbaren Schmerz am Herz und schaut in hasserfüllte, ihr bekannte Augen. Ihre Hände greifen automatisch an die schmerzende Stelle, erfühlen den Schaft eines Messers und ihr eigenes, warmes Blut. Sie sackt zusammen, kein Schrei, kein Wort verlässt ihre Lippen.
Peggy vermisst ihre Freundin am Sonntag schon bei den Aufräumarbeiten, denkt aber ihre Freundin schläft aus und will sie auf keinen Fall wecken.
Erst als Inspektor Smith mit seinem Sergeant an der Glastür steht und seinen Dienstausweis zeigt, bekommt sie ein ungutes Gefühl.
Wenig später muss sie hören, dass ihre Freundin durch einen Stich ins Herz getötet wurde. Ein Hundehalter oder besser sein Hund hat Beatrix im Gebüsch am Parkrand gefunden.
Peggy ist verwirrt: „Nein, dass kann doch nicht sein, ich hab doch Paul gebeten….aber wieso....?“ Sie verstummt. Nun will der Kommissar alles genau wissen und schon wird Paul gerufen, er ist in der Küche grad die Getränkekisten am stapeln.
„Ja, meine Schwester bat mich ihr nachzugehen, weil es doch so spät war…aber ich….glauben sie etwa? Nein, ich hab damit nichts zu tun. Ich bin ihr nach, ja…..aber ich hab sie nicht mehr gesehen, es war ja auch dunkel.“
„Aber die Straßen waren doch sicher um die Zeit Menschenleer, da muss sie ihnen doch aufgefallen sein. Sie wissen doch welchen Weg sie nehmen musste oder?“
„Ja, natürlich …äh…“, er schritt nervös von einen Bein aufs andere, „ aber da war wirklich keine Menschenseele zu sehen.“
Als Sergeant White alles notiert hat, verabschieden sich die Zwei und gehen mit dem Verweis darauf, anzurufen, wenn ihnen noch was zu dem Abend einfällt und White reicht Peggy eine Karte.
`Der Junge gefällt mir nicht, ´ meint Smith im Auto zu White, `aber schauen wir uns erst mal die anderen Gestalten an.´
Doch der Rest vom Sonntag bleibt auch Sonntag und man geht erst am Montag zu Beatrix´s Chef. Der Mann scheint wirklich erschüttert, wie Smith findet und White erinnert ihn daran, dass es gute Schauspieler auch im wahren Leben gibt. Smith schüttelt darauf hin seinen Kopf, so als wolle er diesen Kommentar aus seinem Kopf löschen.
Routinemäßig werden alle befragt, auch nach ihren Alibis und Smith ist sich seiner Sache mit dem Hauptverdächtigen nicht mehr ganz so sicher.
White notiert alles haargenau und nach der kurzen Befragung aller, gehen sie hinaus in die Sonne, die den kalten Novembertag auch nicht wärmer macht.
Nun geht es an die Überprüfung der Alibis.
Beatrix´s Chef wollte eigentlich ja zur Vernissage nachkommen, entschied sich aber angeblich dann doch, nach Hause zu fahren, da er noch eine Menge Papierkram hatte. Natürlich hatte er keinen Zeugen, da der Mittdreißiger trotz seines guten Aussehens immer noch Single war.
Die Sache an sich findet Smith schon merkwürdig, außer der Mann ist Homosexuell.
Aber wer macht am Samstagabend noch Papierkram, wenn er zu einer Vernissage eingeladen ist?
Die Kollegin Aurelia wurde von Peter Stone, einem weiteren Kollegen mit dem Auto mitgenommen. Zumindest durch die halbe Stadt, dann musste er in eine andere Richtung.
Er setzte sie an einer Bushaltestelle ab, der Bus kam auch schon und er sah sie einsteigen.
White meint zu Smith, dass diese Aurelia ihm irgendwie gespielt freundlich rüberkommt.
„Man kann nicht sich nicht sicher sein, wie sie es wirklich meint.“, findet er.
Smith lacht und sagt zu White: „Dieser Paul soll herkommen, ich will ihn noch mal befragen.“
Sichtlich nervös sitzt Paul im Verhörraum und antwortet auf die Fragen von Inspektor Smith. Er habe ihm doch schon alles gesagt, meint er immer wieder und nimmt das Angebot, ein Glas Wasser, dankend an.
„Ich will ehrlich zu ihnen sein, ich glaube nicht, dass sie Beatrix nicht mehr gesehen haben an dem Abend.“
Paul nimmt einen großen Schluck vom Wasser und fängt an zu stammeln.
„Doch ich….aber…na gut, ich habe sie noch gesehen, aber sie hat mich immer nur abblitzen lassen, auch an diesem Abend. Ich hatte einfach keine Lust, sie nach Hause zu bringen.“
„Haben sie denn noch jemanden an diesem Abend gesehen? Jemanden der sie verfolgt oder beobachtet hat? Überlegen sie Paul, es ist wichtig.“
„Nein, es war niemand da, die Straße war wirklich wie ausgestorben sonst“, versichert er.
„Hm, also eine Sackgasse“, meint Smith wenig später zu White.
„Wir sollten alle hier antanzen lassen, der Reihe nach“, schaut White Inspektor Smith fragend an.
„Hm, nein wir gehen noch mal zu den Kollegen, ich hab da so ein Gefühl, als wenn da jemand nicht alles gesagt hat.“
Die liebe, blonde Kollegin Aurelia ist in der Tat sehr gespielt freundlich, Smith hasst so was, aber darum geht es hier nicht. „Ach Gottchen, die liebe Bea war ja so ein Schatz“, trällert sie geradezu, „ich kann mir gar nicht vorstellen, wer ihr so was antun konnte. Sie war so eine liebe freundliche Person.“ Sie scheint am Boden zerstört und muss erst mal einen Schluck von ihrem Kaffee nehmen.
Smith und White hatten den angebotenen Kaffee dankend abgelehnt.
Aurelia sei nichts aufgefallen und sowieso, kann sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wer was gegen so eine liebe Person haben konnte.
Auch die Befragung der anderen bringt nichts, als die zwei zurück zum Auto gehen, bekommt Smith einen Anruf. „Ah, Hallo. Ja, was denn….OK…aha, oh das ist gut, dass sie mich angerufen haben. Wissen sie welches Taxi-Unternehmen?... Danke ihnen, sie haben uns sehr geholfen. Wir fahren sofort zur Taxizentrale von den Grünen,“ meint er kurz zu White und springt ins Auto.
Es dauert nicht lange, dann haben sie die Liste von den Taxifahrern, die an diesem Abend gefahren sind und einen Moment später, welcher Fahrer in der Zeit zum Park gefahren ist.
Der Fahrer wird in die Zentrale gerufen und ist 10min später da.
Smith und White müssen nicht lange fragen.
„Ja, das war eine echt hübsche Blondine. Ich habe sie am Ende der Stadt abgeholt, hab mich noch gefragt, was sie so spät beim Park will. Halten sollte ich vor dieser Vernissage, dass war etwa um halb 12, sie sah aber nur zum Fenster dort rein. Als ich dann weiter will sehe ich, dass sie zum Park geht. Echt komisch die Frau…“endet er kopfschüttelnd.
Smith hat noch einige Fragen und wenig später hält er mit White wieder vor dem Optiker.
Aurelia ist leicht genervt, beim Anblick des Inspektors.
„Haben sie noch was vergessen?“ fragt sie, diesmal wirklich gespielt freundlich.
„Ja, wir würden gerne noch wissen, was sie mit der Tatwaffe gemacht haben, mit der sie Beatrix erstochen haben.“
Nun kommt die wahre, blutige Maske hinter der freundlichen zum Vorschein. White lässt die Handschellen zuschnappen.
Re: Die blutende Maske von London
Eine flotte Geschichte, wunderbar zu lesen!
Auch hier wurden alle Wörter auf tolle Weise eingearbeitet...
Der Schreibstil hat was, das ich nicht beschreiben kann, mir fehlt ein wort dafür...
würde gern noch so eine Krimigeschichte lesen, eine längere...
Auch hier wurden alle Wörter auf tolle Weise eingearbeitet...
Der Schreibstil hat was, das ich nicht beschreiben kann, mir fehlt ein wort dafür...
würde gern noch so eine Krimigeschichte lesen, eine längere...
Re: Die blutende Maske von London
Eine spannende Geschichte. Schön ist, dass man bis zum Ende nicht ahnt, wer Beatrix umgebracht hat.
Ich finde auch, dass die Wörter hier gut eingearbeitet wurden.
Liebe Grüße
Gänseblümchen
Ich finde auch, dass die Wörter hier gut eingearbeitet wurden.
Liebe Grüße
Gänseblümchen
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